Hedgefonds

Mit Hedgefonds werden als Investmentfonds bezeichnet, die geringer reguliert und aktiv verwaltet werden. Sie verfolgen unterschiedlichste Anlagestrategien, die mit einer Vielzahl von Finanzinstrumenten umgesetzt werden, zu denen auch Leerkäufe und Derivate gehören. Hedgefonds weisen einerseits ein hohes Verlustrisiko auf. Sie werden andererseits mit der Aussage beworben, dass sie auch die Chance auf sehr hohe Renditen bieten, was auch für schwache Marktphasen gilt. Hedgefonds dienten ursprünglich dazu, Investoren gegen bestimmte Risiken abzusichern. Heutzutage haben sich Hedgefonds ins Gegenteil verkehrt und zeichnen sich durch besonders riskante Anlagestrategien aus. Diese äußern sich darin, dass mit Optionsscheinen und Termingeschäften auf bestimmte Kursbewegungen spekuliert wird oder Positionen verkauft werden, die sie gar nicht besitzen, was mit dem Begriff Leerkäufe umschrieben wird. In Krisenzeiten können diese Leerkäufe den Kursverfall zusätzlich beschleunigen.

Hedgefonds-Manager spekulieren überwiegend auf Kredit und halten den Eigenkapitalanteil möglichst niedrig, wodurch sich der eigene Gewinn im Erfolgsfall aufgrund der sogenannten Hebelwirkung vervielfacht. Bei Misserfolg droht dem Hedgefonds aufgrund der dünnen Eigenkapitalbasis meist das Aus.

Um der strengeren Finanzaufsicht zu entgehen und auch aus steuerlichen Gründen und wegen der niedrigen Transaktionsgebühren sind Hedgefonds meist in Finanzoasen angesiedelt, beispielsweise auf den Bermudas oder den Kaiman-Inseln. Unabhängig vom jeweiligen Sitz eines Hedgefonds agieren Hedgefonds-Manager meist an den Finanzplätzen London und New York.